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Aufgabe:

1. Erläutern Sie mithilfe des Textes, welche Nachteile Dialektsprechern entstehen können.

2. Der Zeitungsartikel erläutert, inwiefern dialekte ,,Karrierekiller‘‘sein können. Stellen Sie Vermutungen dazu an warum Dialekt auch zu einem „Flirtkiller“‘ werden kann. Nehmen Sie persönlich Stellung zu dieser These.


* Der Text aus dem Internet ist von Stefan Mayr.

Nie wieder schwäbeln
Von Stefan Mayr

Sprachtherapeutin Ariane Willikonsky sagt: "Schwäbisch ist ein Karriere- und Flirtkiller." In ihrer Sprachschule treibt sie Managern den Dialekt aus. Lektion eins: Das "R" nicht verdruckt hinten im Hals sprechen.

Ariane Willikonsky mag den schwäbischen Dialekt sehr, betont sie. Aber sie sagt auch: "Schwäbisch ist ein Karrierekiller und Flirtkiller." Diese Diagnose umreißt auch gleich das Geschäftsmodell der Diplom-Sprecherzieherin. Die 50-jährige Stuttgarterin bringt schwäbelnden Managern und Sekretärinnen, Schauspielerinnen und Politikern Hochdeutsch bei. Ihr Job ist es, den Leuten ihren Dialekt auszutreiben. Damit diese jenseits von Baden-Württemberg besser verstanden werden und sympathischer wirken. Vor 13 Jahren begann Willikonsky als Sprechtherapeutin, heute erstreckt sich ihr Institut auf vier Standorte und hat 50 Mitarbeiter.

Zur Sprachtherapie kommen karriere-bewusste Menschen, die das Gefühl haben, ihr Dialekt bremse sie auf dem Weg nach oben. Und es gibt Unternehmen, die ihre Vertreter zum Hochdeutsch-Training schicken. "Die Investition hat sich gelohnt", sagt Dieter Schenk, Geschäftsführer der Firma Zinco aus Nürtingen am Neckar. Er verkauft weltweit Dachbegrünungen, bei internationalen Präsentationen in Berlin oder München wurde der 51-Jährige oft belächelt und als "Schwäbli" bezeichnet. "Das muss ich nicht haben", sagt er. Jetzt, nach einem eintägigen Einzelkurs, sagt er: "Die Akzeptanz bei einem Vortrag ist gestiegen."

Gibt es in der Republik Leute in Spitzenpositionen, die Dialekt sprechen? Die Politiker Schäuble und Oettinger und Bundestrainer Jogi Löw fallen einem ein. Auch im baden-württembergischen Mittelstand wird fleißig geschwäbelt, da gehört die Bodenständigkeit zum guten Ton. Aber in den Chefetagen der Dax-Konzerne? Da ist Hochdeutsch angesagt. Oder Englisch. "Ab einer gewissen beruflichen Stellung muss man Standard-Deutsch beherrschen", sagt Ludwig Eichinger, Direktor des Instituts für Deutsche Sprache in Mannheim. "Wer nur Dialekt kann, ist in der Moderne verloren." Dennoch klingt bei Matthias Müller und Joe Kaeser, den Vorstandschefs von Volkswagen und Siemens, das Bayerische deutlich durch. Aber nicht zu ihrem Schaden, wie Ariane Willikonsky weiß. "Das Bayerische wirkt sympathischer und zugewandter." Sie erklärt das anhand der Aussprache des "R".

Der Bayer lässt diesen Laut mit der Zunge an den Zähnen erklingen - der Schwabe dagegen mit dem Gaumen. "Beim Schwaben hockt das R verdruckt hinten im Hals", sagt Willikonsky. Deshalb wirke der Sprecher abgewandt und desinteressiert, "wie ein verdruckter Bruddler". Der Bayer hingegen wirke freundlicher und offener.

Willikonsky schreibt ihren Anti-Bruddel-Übungssatz aufs Flip-Chart: Vater und Mutter waren Sportler, und die Kinder waren Sportreporter. Ihre Schüler lesen. "Sie müssen das R nach vorne bringen", ruft Willikonsky. Bitte noch mal. Es wird nicht wirklich besser. Die Lehrerin versucht es mit einem Motivationssatz: "Lieber spucken als schlucken!" Wer das beherzigt, der wirke nicht nur sympathischer, sondern auch kompetenter, sagt Willikonsky. Andererseits sei der schwäbische Dialekt in vielen Berufen auch dringend erforderlich, betont sie. Ein hochdeutsch sprechender Handwerker oder Wirt wäre auf dem Land chancenlos - da kann er noch so gute Arbeit leisten. Hier der Dialekt als Kundenbringer, dort als Karrierekiller.

Professor Eichinger weiß aus seinen Umfragen: "Das Schwäbische hat kein positives Image." Woher das kommt, wisse er nicht. Es hat wohl viel mit Emotion zu tun - und weniger mit Vernunft. So landete das Bayerische bei der Frage nach dem beliebtesten Dialekt auf Platz zwei. Und bei der Frage nach dem unbeliebtesten Dialekt? Auch auf Rang zwei. Dynamisches "R" hin oder her.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/sprachtraining-nie-wieder-schwaebeln-1.3434776

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1. Nachteile für Dialektsprecher

Der Artikel von Stefan Mayr hebt mehrere potenzielle Nachteile hervor, die für Personen entstehen können, die Dialekte sprechen:

- Karrierehindernisse: Es wird dargelegt, dass Personen, die Dialekte sprechen, in ihrer beruflichen Karriere benachteiligt sein können. Dies betrifft vor allem Personen, die Karriere in Regionen oder Branchen machen möchten, wo Hochdeutsch oder Englisch die bevorzugte Kommunikationsform ist. Dialektsprechende werden möglicherweise weniger ernst genommen, können als weniger professionell wahrgenommen werden und haben es schwerer, in höhere berufliche Positionen aufzusteigen.

- Verminderte Verständlichkeit und Sympathie: Der Artikel betont, dass Dialektsprecher außerhalb ihrer Heimatregion schwerer verstanden werden können und möglicherweise als weniger sympathisch wahrgenommen werden. Dies liegt teilweise an der Aussprache bestimmter Laute. Zum Beispiel wird erwähnt, dass beim schwäbischen Dialekt das "R" auf eine Weise ausgesprochen wird, die den Sprecher abgewandt und desinteressiert erscheinen lässt.

- Negatives Image: Der Dialekt kann ein negatives Image haben, wie das Beispiel des Schwäbischen zeigt. Dies kann die allgemeine Wahrnehmung von Sprechern des Dialekts negativ beeinflussen.

- Investitionsbedürfnis: Um diese Hürden zu überwinden, sehen sich manche Dialektsprecher gezwungen, in Sprachtraining zu investieren, was mit zusätzlichen Kosten und Zeitaufwand verbunden ist.

2. Warum Dialekt ein „Flirtkiller“ sein kann und persönliche Stellungnahme

Der Artikel legt nahe, dass Dialekte nicht nur beruflich, sondern auch privat, zum Beispiel beim Flirten, hinderlich sein können. Dies lässt sich aus mehreren Gründen vermuten:

- Subjektive Wahrnehmung: Dialekte können bestimmte stereotype Vorstellungen hervorrufen. Ein schwäbischer oder jeglicher anderer markanter Dialekt kann von manchen Menschen mit bestimmten Eigenschaften oder einem bestimmten sozialen Status assoziiert werden, was nicht unbedingt den Präferenzen aller entspricht.

- Kommunikationsbarrieren: Wenn zwei Menschen unterschiedliche Dialekte sprechen oder einer der Beteiligten den Dialekt des anderen nicht gut versteht, kann dies zu Missverständnissen führen und die Kommunikation hemmen.

- Persönliche Präferenzen: Attraktivität ist sehr subjektiv, und dies schließt auch die stimmliche Attraktivität mit ein. Bestimmte Dialekte mögen für manche Personen weniger ansprechend klingen und die romantische oder sexuelle Anziehung verringern.

Persönlich denke ich, dass die Frage, ob Dialekt ein „Flirtkiller“ sein kann, stark davon abhängt, zwischen wem geflirtet wird. In manchen Fällen kann ein Dialekt auch besonders charmant wirken oder ein interessantes Gesprächsthema bieten. Wesentlich ist, wie offen beide Personen für die sprachliche Vielfalt des anderen sind und ob sie bereit sind, über eventuelle sprachliche Barrieren hinwegzusehen. In einer Welt, die kulturelle Vielfalt und persönliche Einzigartigkeit immer mehr schätzt, könnte die Bedeutung des Dialekts als „Flirtkiller“ abnehmen.
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