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Die Altersversorgung wird oft als antiker Tempel dargestellt, der auf drei Säulen ruht. Weil die gesetzliche Rente in Zukunft fallen wird, müssen weitere Möglichkeiten gesucht werden, um sich ein Einkommen im Rentenalter zu sichern. Dazu zählt die betriebliche Altersversorgung; hier zahlt der Arbeitgeber, bei dem ein Beitragszahler beschäftigt ist, in eine Rentenkasse ein. Der Arbeitnehmer erhält so eine zusätzliche Rente.

Wichtig ist auch die private Altersvorsorge. Eine beliebte Anlageform ist dabei die Lebensversicherung. Sie wird über eine bestimmte Versicherungssumme und über eine bestimmte Laufzeit abgeschlossen. Monatlich zahlt ein Versicherter einen festgelegten Betrag in die Versicherung ein und erhält zum Vertragsende eine vereinbarte Geldsumme plus Zinsen. Mit dieser Summe kann der Versicherte im Alter „Versorgungslücken“ schließen. Stirbt die versicherte Person vor Vertragsende, kann z.B. der Ehepartner das Geld erhalten.

Aufgabe 1: Warum reicht es nicht aus, sich im Alter nur auf die gesetzliche Rente zu verlassen?

Aufgabe 2: Wozu schließen viele Menschen eine Lebensversicherung ab?

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2 Antworten

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Zumindest auf den ersten Teil der Aufgabe kann ich was dazu beisteuern:

Laut einer Statistik die Mitte der 70er(!!!) aufgestellt wurde, wird im Jahr 2030(wenn ich 65 bin) ein Arbeiter für 2 Rentner arbeiten. So was habe ich 1978 in der Schule bereits gelernt(Jahrgang 1965).

Die Statistik hat nur einen Hacken: Die Folgen der Automatisierung wurde da nicht mit einkalkuliert. Kunststück. Bill Gates kam erst viel später:

Laut einer wissenschaftlichen Studie einer britischen Universität(entweder Oxford oder Cambridge, bekanntlich sind da keine Dummköpfe in der Forschung beschäftigt) aus dem Jahre 2014 werden alleine durch die Automatisierung zwischen 2015 und 2030 nur in Deutschland bis zu 18 Millionen Arbeitsplätze verschwinden. Das muss man sich mal genauer anschauen:

Etwa 44,5 Millionen Menschen sind in Deutschland berufstätig. Davon etwa 10 Millionen freiberufliche. Macht also 33,4 Millionen sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Rechnet man da 18 Millionen weg, bleiben nur noch etwa15,4 bis 16 Millionen übrig, Das heißt das etwa 58 Prozent aller Arbeitsplätze verschwinden werden. Es gibt also immer weniger Menschen die Beiträge einzahlen, geschweige denn eine private Form der Altersvorsorge machen können. Dazu werden die Einkommen immer geringer. Die Rentenkassen immer leerer.

Es kommt noch dazu, das immer mehr Jobs durch Leiharbeit ersetzt werden. Ich kann ein Lied davon singen:

Ich bekomme 10, 16 Euro Stundenlohn als Qualitätskontrolleur(Leiharbeit). Überstunden werden nicht ausbezahlt oder verrechnet und bleiben laut meinem Vertrag bis zum Ende des Arbeitsvertrages bei meiner Leihfirma bei der Leihfirma.

Zusammen mit der Regelung der Überstunden ist das ein rechnerischer Verdienst unter 10 Euro. Diesen Trick mit dem Überstundenkonto wenden viele Arbeitgeber an.

Das heißt, das die Löhne real in Deutschland durch Leiharbeit sinken(vorher hatte ich 15 Euro Brutto, nicht 10,16 Euro). Ein Blick in die Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit bestätigt, das alleine im Produktionsbereich der Anteil der Leihfirmen am Arbeitsmarkt inzwischen bei 95 bis 98 Prozent liegt, teilweise sogar bei 100 Prozent. Seht mal alle selber nach! Sieht man sich die Statistik der Bundesagentur an, so sieht man, das 67 Prozent aller Leiharbeiter vor dem 9ten Monat der Beschäftigung entlassen werden. Da laut Gesetz ein Leiharbeiter wenn er länger als 9 Monate bei der Firma ist, den Anspruch auf den selben Lohn hat,, wie sein fest angestellter Kollege. Daher die kurzen Beschäftigungszeiten. Der Gesetzgeber gibt aber vor, das man innerhalb der letzten 2 Jahre mindestens 1 Jahr beschäftigt gewesen sein muss, um ALG 1 zu beziehen. Deshalb landen die meisten Leiharbeiter bei Harz IV oder auf der Straße (wie ein ehemaliger Kollege von mir, kein Scherz).

Zusammengefasst kann man also sagen, das alleine dadurch die Rentenbeiträge schrumpfen werden, und zwar gaaaanz

gewaltig! Zu dem kommt noch die Überalterung der Gesellschaft dazu. Die geburtenstärksten Jahrgänge der Bundesrepublik Deutschland lagen in den Jahren von 1960 bis 1965. Die ersten gehen also 2025 in Rente. Spätestens dann wird es eine Altersrente in nennenswerter Höhe nicht mehr geben.

Rechnerisch völlig unmöglich.


Teil 2:

Eine Lebensversicherung war für viele meiner Generation eine Form der Altersvorsorge. Da diese Form bei Harz IV angerechnet wird, ist diese nun äußerst unattraktiv geworden.

von
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Aufgabe 1: Warum reicht es nicht aus, sich im Alter nur auf die gesetzliche Rente zu verlassen?

Die Antwort dazu steht im Text: "Weil die gesetzliche Rente in Zukunft fallen wird".

Aufgabe 2: Wozu schließen viele Menschen eine Lebensversicherung ab?

Die Antwort dazu steht im Text: "Mit dieser Summe kann der Versicherte im Alter „Versorgungslücken“ schließen."

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